Stabsübungen sind notwendige und wichtige Elemente, um einen Stab in die Lage zu versetzen im Bedarfsfall schnell, prozessorientiert und mit Weitblick Herr der Lage zu werden, vor die Lage zu kommen. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um administrativ-organisatorische Stäbe (Verwaltungsstäbe) oder taktisch-operative Stäbe (Technische Einsatzleitung und vergleichbare Stäbe) handelt. Beide Stabsformen kommen nur in der Notsituation zum Zug müssen dann aber funktionieren. Zum Teil kennen sich die Mitglieder des Stabs fast gar nicht.
Im Zuge der Übung werden Lagen durch die Übungsleitung vorgegeben, die der übende Stab erfolgreich meistern soll. Hierbei sollen definierte Arbeitsweisen vertieft werden, der praktische Umgang mit Lagekarte und Lagedarstellung soll geübt werden und das Meldewesen soll ebenfalls unter die Lupe genommen werden. Dabei ist die eingespielte Lage oft nur das Mittel zum Zweck. Ob die Sachgebiete dabei analog, unter anderem mit dem Nachrichtenvordruck „vierfach“, üben oder ob eine Stabssoftware eingesetzt werden soll, ist erstmal nicht relevant. Die analoge Arbeitsweise sollte zumindest immer mal wieder geübt werden. Oft wird die Übungsleitung dabei durch einen Gegenstab dargestellt, der möglichst dicht an der Realität reagiert.
Stäbe sollten mindestens zwei Übungen (ganzer Tag) im Jahr durchführen. Dazwischen werden regelmäßig Ausbildungsdienste durchgeführt. Auch in den Verwaltungsstäben.
Sind an den Übungen weitere Einheiten oder Akteure außerhalb des Stabs beteiligt redet man von einer Stabsrahmenübung.
Der Umfang der Vorbereitung darf dabei nicht unterschätzt werden. Es sollen schließlich alle Sachgebiete, die Fachberater und Verbinder und auch der Leiter Stab genug zu tun haben, um eventuelle Schwachstellen zu finden, die vor dem Ernstfall ausgeräumt werden sollten.
Ein besonderer Fokus sollte auch stets auf Formalien und Prozesse gelegt werden, damit diese in der Zukunft nahezu aus dem Unterbewusstsein abgerufen werden können. Daher empfiehlt es sich im Rahmen der Stabsübung/ Stabsrahmenübung immer wieder unterschiedliche Bereich des Stabs unter Stress zu setzen.
Solche Übungen findet zumeist angekündigt statt. Natürlich wäre es sinnvoll auch mal die „Alarmierung des Stabs“ zu testen. Voraussetzung ist dafür natürlich ein definierter Prozess.